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Rating:
Archive Warning:
Category:
Fandom:
Relationships:
Characters:
Additional Tags:
Language:
Deutsch
Series:
Part 1 of Happy End
Stats:
Published:
2015-09-23
Completed:
2018-09-12
Words:
7,868
Chapters:
9/9
Comments:
2
Kudos:
29
Bookmarks:
2
Hits:
1,027

Happy End

Summary:

Alles beginnt mit einer simplen Reperatur die Emma im Hause Mills vornimmt.. Doch für Emma gibt es weitaus mehr bei Regina zu reparieren als nur eine Heizung. Femslash. Fluff. Später eventuell Smut. SwanQueen. ♥

Notes:

Mein allererstes Fanfiction - Verbesserungsvorschläge ist immer erwünscht. Ich hoffe es gefällt euch! Viel Spaß beim Lesen :)

Regina Mills & Emma Swan gehören (leider) ABC's One Upon A Time.

Chapter 1: in der Höhle der Löwin

Chapter Text

„Miss Swan.“ Kam es ausdruckslos über die Lippen der Bürgermeisterin. Der Winter war einige Tage zuvor über Storybrooke hergefallen und hatte die ganze Stadt mit einer dicken Schneedecke dekoriert.

„Was wollen Sie hier?“ Mit klammen Fingern hielt sich Regina Mills den schwarzen Mantel, den die Brünette angezogen hatte, zu um ihren Körper vor der Eiseskälte zu schützen. Die Frau stand im Türrahmen ihres Anwesens, Auge in Auge mit dem Sheriff, dessen Klingeln die Bürgermeisterin aus ihrer Büroarbeit gerissen hatte.

„Henry und ich hatten heute eine Verabredung. Ich sollte ihn abholen...“ Die Blondine stand vor der grauen Stufe, welche zum Eingang der Mills-Festung führte und versuchte nun einen Blick hinter Regina ins Haus zu werfen.

Diese lehnte sich nun mit einem hämischen Lächeln an die Tür. „Er ist aber nicht da.“

„Wie bitte?“ Emma zog die Augenbrauen ungläubig hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Sheriff bereitete sich auf eine neue Auseinandersetzung mit der Bürgermeisterin vor.

„Erstens; Hatte ich Ihnen nicht ausdrücklich untersagt Henry ohne mein Wissen und meine Zustimmung zu treffen? Er ist immer noch mein Sohn.“ Emma senkte wohl wissend den Kopf.

„Und Zweitens; Miss Swan, ist unsere Heizung ausgefallen und da ich ihm nicht zu muten wollte eine weitere Nacht in der Kälte, die sich mittlerweile im ganzen Haus ausgebreitet hat, zu verbringen habe ich ihn zu Freunden geschickt. Dort bleibt er, solange bis die Heizung wieder repariert ist.“

Erst jetzt bemerkte Emma die leicht bläulichen Lippen der Bürgermeisterin. Es war also wahr. Im Hause Mills herrschten Minusgrade, und der Sheriff wusste dass Regina selbst bei diesen Temperaturen ihr Anwesen nicht freiwillig verlassen würde.

Diese fuhr nun in einem seufzenden fort: „Allerdings liegt der Handwerker mit einer Erkältung im Bett und kann erst nach seiner Genesung hier anfangen.“ Ihr Atem formte kleine Wölkchen, die in der klirrenden Kälte jedoch sofort wieder verschwanden.

„Ich könnte es versuchen.“ Schlug der Sheriff vor. Auch wenn Emma die Brünette nicht besonders leiden konnte, hatte es keiner verdient in seinem eigenen Haus zu erfrieren.

„Aha.“ Sagte die Bürgermeisterin kühl. „Und wie wollen Sie das anstellen?“ Regina funkelte die Blondine mit ihren haselnussbraunen Augen an. Diese erwiderte trotzig den Blickkontakt. „Ich habe schon öfters Dinge im Haushalt repariert.“

Der Sheriff ging einen Schritt auf die Brünette zu und streckte ihr die Hand hin. „Ich mache ihnen einen Vorschlag, Frau Bürgermeisterin. Ich repariere ihre Heizung kostenfrei damit sie es wieder warm haben und darf dafür einen halben Tag mit Henry verbringen, wenn er zurück ist. Einverstanden?“

Zuerst zögerte die Bürgermeisterin. Sie wollte normalerweise, so gut wie es ging, verhindern dass Rivalen ihr Anwesen betraten... Und sie wusste dass es für sie sehr unangenehm werden würde wenn der Sheriff in ihrem Haus herum wuselte. Jedoch der Gedanke an die letzte Nacht, die weitaus unangenehmer war als die Vorstellung einer tüftelnden Emma Swan, überzeugte die Brünette.

„Gut. Kommen Sie rein.“ Die Bürgermeisterin drehte sich um und verschwand in ihrem Haus. Dabei ließ sie Emma und ihre ausgestreckte Hand, ohne die beiden eines Blickes zu würdigen, zurück. Seufzend folgte ihr der Sheriff ins Anwesen Mills.

Aber Emma machte sich nicht viel daraus. Regina wäre ja schließlich nicht Regina wenn sie die jetzt schon viel verlangende Abmachung der beiden auch noch mit einem Handschlag untermauern würde.

Chapter 2: Apfelwein & Schraubenzieher

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

"Möchten sie einen Schluck Apfelwein, Miss Swan?" bot die die Bürgermeisterin - natürlich nur aus reiner formellen Höflichkeit – an und steuerte in Richtung Küche, wohl wissend dass Emma nicht nein sagen würde. Der Sheriff hatte schließlich schon einmal von ihrem selbst hergestellten Most gekostet und dieser war der Beste von ganz Storybrooke.

"Nur gegen die Kälte, versteht sich." fügte die Brünette ihrem Angebot hinzu, damit der Sheriff bloß nicht auf die Idee kam Regina Mills stoße des Häufigeren mit ihren Erzrivalen an. Die Bürgermeisterin hatte schon genug gefroren.. Ein, zwei Gläser könnte sie jetzt wirklich gut gebrauchen.

Emma hatte ebenfalls nichts gegen einen Drink, hatte sie schon beim Betreten des Anwesens keinen Unterschied zwischen den Temperaturen außerhalb und innerhalb des Hauses bemerkte. „Gerne. Aber ich mache mich dann gleich an die Arbeit.“

 

„So, jetzt müsste es funktionieren...“

Zwei Stunden später kniete der Sheriff vor der Heizung in Reginas eiskaltem Wohnzimmer und lächelte stolz. Drei Heizungen hatte sie mit Erfolg durchlüftet und somit ihren Teil der Abmachung erfüllt. Emma hatte ihre Haare in einem Zopf zurück gebunden, jedoch fielen mittlerweile einige Strähnchen neben ihrem Gesicht herab und die Wangen der Blondine waren leicht gerötet. Sie stand auf und legte den Schraubenzieher auf die Ablage auf der auch ihr noch halb volles Glas Apfelwein stand.

Emma leerte dieses, nachdem sie ihre ihre ölverschmierten Hände mit einem Taschentuch gesäubert hatte, und blickte zu Regina auf, welche in ihrem Sessel thronte um den Sheriff keinen Moment lang aus den Augen zu lassen.

Die Bürgermeisterin hatte ihre Beine überschlagen und nippte an ihrem dritten Glas, wobei sie Emma musterte, welche ihre Lederjacke und den Schal ausgezogen hatte und nur noch ein weißes Top und eine engen Jeans trug.

„Ist Ihnen nicht ein wenig kalt?“ fragte die Brünette in einem kühlen Ton. Sie trug einen schwarzen Rollkragenpullover und ließ ihren Blick langsam Emmas Körper hinab gleiten..

„Ich war schon immer kälteresistent.“ Antwortete der Sheriff und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Emma wusste nicht warum, aber ein kleines Lächeln hatte sich auf ihre Lippen geschlichen als die Bürgermeisterin sich um sie sorgte.
Sich um jemanden sorgen war etwas übertrieben, aber für Reginas Maßstäbe war diese Frage schon sehr freundlich gewesen.. Emmas Blick landete auf der Uhr. Es war schon Abend geworden. Die Zeit war für sie wie im Flug vergangen.

„Oh, schon so spät? Ich glaube ich sollte langsam gehen..“ Der Sheriff strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie wollte die Bürgermeisterin nicht länger mit ihrer Anwesenheit belästen. Also zog sich Emma wieder ihren Schal an und griff nach der roten Jacke.

„Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht, da Sie es jetzt schön warm haben.“ Sie zwinkerte der Brünette zu und war kurz davor aus der Tür hinaus zu gehen, als sie Regina hinter sich etwas murmeln hörte.

„Wie bitte?“ Emma drehte sich um und schaute der Frau im Sessel nun direkt in die glasigen Augen. Der Sheriff konnte es kaum glauben...

Regina, der sonst so eiskalten, unnahbaren Regina Mills, welche sich sonst immer unter Kontrolle hatte, lief eine Träne die Wange herab. Emma erstarrte.

Die Blondine blinzelte zuerst ungläubig. Aber es stimmte wirklich. Emmas Herz setzte plötzlich für einen Moment aus. Bis heute hatte sie nicht gewusst dass die Bürgermeisterin von Storybrooke überhaupt fähig war irgendwelche Gefühle zu zeigen... Und nun war genau diese Frau tief in den Sessel gesunken und ihr liefen Tränen übers Gesicht.

Und der Sheriff sah hilflos zu wie diese die Tränen in einer schnellen Handbewegung beschämt weg gewischt wurden. Dieses Bild einer weinenden Regina hatte Emma komplett aus der Bahn geworfen. So hatte sie die Bürgermeisterin noch nie gesehen... Es war so faszinierend und berührend zugleich, dass die Blondine zuerst zweifelte ob das was sie gerade sah real war.

„Es wird hier immer kalt sein.“ Flüsterte die Brünette mit einer brüchigen Stimme, wie Emma sie niemals von dieser Frau erwartet hätte. „Egal wie viele Heizungen Sie reparieren, Miss Swan.“

Diese Worte trafen den Sheriff tief ins Herz. Was brachte die sonst so kühle Regina zu so einem Gefühlsausbruch? Nicht etwa der Apfelwein.. Oder doch?
Das war wie ein Riss ihn der Maske der Bürgermeisterin. Emma dachte zuerst daran diese Schwachstelle ihrer Widersacherin aus zu nutzen, so wie diese es höchst wahrscheinlich getan hätte, aber irgendetwas hielt sie davon ab.

„Sie können nun gehen...“ Die Brünette versuchte vergeblich ihre Stimme gleichgültig klingen zu lassen, aber es gelang ihr einfach nicht. Die Kälte hatte ihr all ihre Kräfte entzogen und der Alkohol gab Regina den Rest. Sie drehte den Kopf weg und vergrub das Gesicht in ihren Händen.

„Nein.“ sagte Emma mit fester Stimme. Erst jetzt bemerkte sie dass die Brünette am ganzen Leib zitterte. Der Sheriff konnte diese Frau einfach nicht alleine lassen. Nicht jetzt.. Auch wenn sie nicht besonders viel Sympathie für Regina hegte, die Bürgermeisterin brauchte Hilfe. Ihre Hilfe. Und das nicht nur bei der simplen Reparatur einer Heizung..

Regina blickte nun auf um der Blondine direkt in die grünen Augen zu schauen und mit viel Anstrengung schaffte es ein „Wie bitte?“ über ihre bebenden Lippen.

Nach einem tiefen Atemzug sagte Emma Swan etwas, von dem sie niemals auch nur geträumt hätte es zu sagen: „Ich bleibe bei Ihnen.“ Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Sie wollte helfen. Auch wenn es ihre größte Erzrivalin war. „..Und dass solange bis es Ihnen besser geht!“

Regina zog ungläubig ihre Augenbrauen hoch. Sie konnte es nicht glauben, erwartete eine Falle.. „Das müssen Sie wirklich nicht tun... Ich komme auch alleine klar.“ Die Bürgermeisterin stütze sich mit beiden Händen an den Armlehnen des Sessels ab um aufzustehen. Jedoch schien sich alles in Reginas Kopf zu drehen und sie sank sofort zurück. Verflucht, sie hätte nicht soviel auf leeren Magen trinken sollen..

Das Elend stand Regina ins Gesicht geschrieben. Sie war angetrunken, besaß nicht mal mehr die Kraft um aufzustehen und fühlte sich wie ein emotionales Wrack. Sofort bereute die Bürgermeisterin es Emma Swan nicht abgewiesen zu haben.. Jetzt stand diese vor dem Sessel und schaute auf die Frau hinab, welche in diesem kauerte.

Dann tat der Sheriff etwas, was die Brünette komplett überraschte und noch mehr aufwühlte. Nachdem sie mit schnellen Schritten auf die Bürgermeisterin zugegangen war, beugte die Blondine sich zu ihr herab und umarmte sie. Zuerst war es eine lockere, einseitige Umarmung, die Regina zeigen sollte dass Emma es wirklich ernst meinte. Als die Frau im Sessel jedoch erwidernd ihre Arme um den Hals der Blondine schlang um sie fest an sich heran zu ziehen, wusste der Sheriff dass dies eine lange Nacht werden würde..

Notes:

Viva la Swanqueen

Chapter 3: hungrige Blicke

Chapter Text

Kein Wort traute sich über Emmas Lippen, als die Brünette ihren Kopf an die Schulter des Sheriffs lehnte.

Reginas Arme ruhten immer noch um den Hals der Blondine und Emma konnte den süß-herben Atem der Bürgermeisterin an ihrem Schlüsselbein spüren. Als Swan jedoch mit ihrer Hand der Brünette tröstend übers Haar streichen wollte, löste diese sich ruckartig aus der Umarmung und schob Emma in einer schnellen Bewegung von sich weg.

Die Bürgermeisterin senkte beschämt den Kopf um ihre Tränen zu verstecken. Sie suchte vergeblich nach ihrer Selbstbeherrschung, die sie in der Anwesenheit ihrer Erzrivalin völlig verloren hatte.

Emma kniete vor Brünette und hob deren Kinn ein wenig mit ihrer Hand an, sodass der Sheriff in die braunen Augen der Frau im Sessel schauen konnte. Mit der anderen Hand strich Swan sachte eine dunkle Strähne aus Reginas Gesicht.

„Ich werde nicht gehen..“ flüsterte Emma um die aufgelöste Frau vor sich zu beruhigen. Der Sheriff konnte erkennen wie sich erneut Tränen in den Augen der Bürgermeisterin sammelten und diese wieder zu zittern begann.

Die Blondine hatte keine Vorstellung davon was in Regina vorging, doch Emma wusste dass sie die Frau jetzt nicht alleine lassen durfte.. Also zog Emma die Brünette sachte an sich heran und streichelte ihr über die dunklen Haare.

Diese schluchzte und krallte sich mit ihren klammen Fingerspitzen so fest in die Lederjacke des Sheriffs, dass Reginas Knöchel weiß wurden. Als wenn ihr Leben daran hängen würde.

Auch wenn es Emma unangenehm war diese Frau, welche sie normaler weise so abgrundtief hasste, in den Armen zu halten, musste die Blondine sich eingestehen, dass es sich gut anfühlte. Irgendwie.

Und so gab der Sheriff sich dem warmen Gefühl, das sich in ihrem Bauch breit machte, hin und begann der Brünette tröstend über den Rücken zu streicheln. So blieben die beiden Frauen eine ganze Weile lang, bis Reginas Griff sich langsam lockerte. Emma merkte dass der Gefühlsausbruch die Frau sehr viel Energie gekostet hatte.

„Wollen Sie sich hinlegen?“ Fragte Emma etwas besorgt. „Wo befindet Ihr Schlafzimmer?“ Sie löste sich aus der Umarmung und schaute in die dunklen Augen der Frau.

Die Bürgermeisterin von Storybrooke wagte erneut den Versuch aufzustehen, doch bevor sie wieder in sich zusammen klappte war der Sheriff schon bei Regina um sie zu stützen. „Ugh... Oben rechts.“ stöhnte die Brünette und versuchte so wenig wie möglich Emmas Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schlimm genug dass die Blondine in ihrem Anwesen war und sie in diesem Zustand erlebte..

Als Regina einen Schritt alleine laufen wollte und drohte zur Seite zu kippen hatte Swan sie schon wieder fest im Griff. „Machen Sie langsam, Frau Bürgermeisterin.“ Emma schaute der Brünette kurz in die Augen und lächelte, bis diese dann den Blickkontakt abbrach.

Etwas Seltsames geschah mit Regina. Es fühlte sich für einen Moment so an als würde dieses warme Lächeln wirklich fähig sein, die dicke Eisschicht, welche die Seele der Bürgermeisterin fest umschloss zu sprengen. Doch die Brünette schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich darauf zur Treppe zu laufen.

Dort angekommen konnte der Sheriff das Leid nicht mehr mit ansehen: „Legen Sie ihre Arme um meinen Hals.“

Regina stutze. Sie war es nicht gewohnt das jemand in so einem Ton mit ihr redete. „Na los, machen Sie schon!“ Die Brünette zögerte zuerst, doch dann schlang sie ihre Arme um Emmas Nacken, welche die Bürgermeisterin plötzlich hoch hob.

Regina entfuhr ein erschrecktes Quieken und die Blondine kicherte kurz, doch dann trug sie die Frau wirklich in ihren Armen die Treppe hinauf. Ohne oben stehen zu bleiben bog Emma mit der Bürgermeisterin rechts ab.

Dabei glitten die schwarzen Schuhe der Brünette von deren Füßen und landeten, einer nach dem anderen, auf dem Teppich im Flur.

Nicht einmal die Tür zu Reginas Schlafzimmer konnte die Blondine aufhalten - denn als Emma erkannte dass diese nur angelehnt war benötigte es nur einen sanften Tritt dagegen um Swan und der Brünette in ihren Armen den Weg zum Bett der Bürgermeisterin frei zu machen.

Der Sheriff lief durch den Raum und legte Regina dort vorsichtig auf der Matratze ab. „Ich denke Sie sollten sich erst einmal ausruhen...“ kam es der Blondine über die Lippen, als sie sich wieder aufgerichtet hatte. Die Bürgermeisterin von Storybrooke hatte sich an den Rand des Betts gesetzt und zog nun Emmas Blicke auf sich.

Diese Beine.. Der Sheriff ließ unbewusst seine Augen die nackte Haut hinauf gleiten. Der Anblick der blassen, makellosen Gliedmaßen hatte die Blondine komplett in ihren Bann gezogen.. Doch dann bereitete Reginas schwarzer Rock den gierigen Blicken des Sheriffs ein jähes Ende und riss Emma aus ihren Gedanken.

Diese blinzelte, verwirrt über die Bilder welche immer noch in kleinen Fetzen im Kopf des Sheriffs herum spukten, und schüttelte irritiert den Kopf. „Ehm... Gibt es noch etwas das ich für Sie tun kann?“

„Ich würde mich noch sehr gerne umziehen..“ Flüsterte Regina mit kleinlicher Stimme und der Sheriff konnte seinen Augen kaum trauen, als ein leichter Rotschimmer auf den Wangen der Bürgermeisterin zu erkennen war.

„Oh. Ehm... Natürlich!“ Emma betrachtete die geschwächte Frau, welche gerade kläglich versuchte aufzustehen um sich zum Kleiderschrank zu begeben. „S-Sie brauchen nicht aufzustehen..“ Stotterte der sonst so wortgewandte Sheriff und bedeutete Regina, mit einer abweisenden Handbewegung, sich wieder hinzusetzten. „Sagen Sie einfach nur was Sie brauchen und wo es sich befindet.“

Mit großen Schritten ging die Blondine auf den massiven Kleiderschrank zu und öffnete seine aus dunklem Ebenholz gefertigten Türen. „Miss Swan, würden Sie mir den blauen Pyjama rechts von ihrem Gesicht geben?“ Emma hörte wie die Frau hinter sich tief Luft holte. „..Bitte?“

Ein Lächeln schlich sich auf „Miss Swan“s Lippen, welches die Bürgermeisterin jedoch nicht sehen konnte. Regina war also bereit, die für beide Frauen unangenehme und peinliche Situation zu lockern.. Sehr gut.

Emma lies ihre Augen über das Fach vor sich streifen. Zwischen einem Stapel weißer Hemden, ein paar Blazer und diese seriös aussehenden, schwarzen Hosen die Regina immer trug, fand die Blondine schließlich was sie gesucht hatte: den aus hellblauer Seide gefertigte Schlafanzug der Bürgermeisterin. Der Sheriff überlegte woher die Vorliebe der Brünette für diese Pyjamas ihren Ursprung wohl hatte, und kicherte dabei amüsiert.

Doch ihr Lächeln verstarb schlaghaft, als Emma glaubte aus dem Augenwinkel die vermeintliche Unterwäsche-Ecke der Bürgermeisterin zu erkennen. Von reiner Neugier angetrieben versuchte die Blondine unauffällig einen näheren Blick auf Reginas Dessous zu werfen. Dem Sheriff stockte beim Anblick der schwarzen BHs mit Spitze, zahlreichen, reizvollen Schlüpfern und zwei Schnürkorsetts, der Atem.

Um Gottes Willen... Die Blondine hatte wirklich alles unter Reginas Unterwäschesammlung erwartet, aber auf das war Emma jetzt wirklich nicht gefasst gewesen. „Miss Swan? Finden Sie den Pyjama nicht?“ hörte sie Regina vom Bett aus fragen.

„Doch.. Hab ihn schon.“ Schnell griff der Sheriff nach dem Schlafanzug und schloss die Schranktüren, im Glauben aus den Augenwinkeln sogar ein Strapstop gesehen zu haben..

Wieder bei der Bürgermeisterin angekommen übergab Emma ihr den Pyjama. „Soll ich in der Zeit in der Sie sich umziehen, ehm den Raum verlassen?“ Stammelte die Blondine vor sich hin. Sie konnte sich nur allzu gut vorstellen dass Regina einen großen Wert auf Privatsphäre legt.

„Nein.“ Antwortete die Bürgermeisterin mit fester Stimme. „Ich denke es reicht vollkommen wenn ich mich kurz weg drehe. Wir sind ja schließlich beide erwachsene Frauen, die sich nichts gegenseitig abschauen können. Nicht wahr, Miss Swan?“

„Selbstverständlich, Frau Bürgermeisterin..“ Wie lächerlich dieses Spiel mit den Namen Emma nun vorkam..

Die Brünette hatte sich derweil schon umgedreht und war gerade dabei sich das Hemd auf zuknöpfen. Emma hatte zuerst beschämt den Kopf gesenkt. Doch irgendwann konnte sie sich dem Drang einen Blick auf die Frau vor sich zu werfen nicht widersetzen. Die Blondine schlug ihre Augen auf und erkannte sofort, dass Regina Mills' mittlerweile nackter Rücken so viel attraktiver war als der Boden.

Die Bürgermeisterin war gerade dabei sich das Oberteil ihres Schlafanzugs über den Kopf zu streifen, als Emma realisierte dass sie die Brünette, welche glücklicher Weise den Sheriff nicht sehen konnte, mit offenem Mund angestarrt hatte. Trotzdem konnte die Blondine den Blick nicht abwenden, als Regina langsam den schwarzen Rock ihre langen Beine herab gleiten lies.

Emma wollte weg schauen. Doch sie konnte einfach nicht, ihre Augen klebten wie Honig an der nackten Haut, welche die Brünette gerade zeigte. Der Sheriff biss sich unbewusst auf die Unterlippe und sah verstohlen zu, wie Reginas Beine in der Hose des Pyjamas verschwanden...

Emma senkte schnell ihren Blick, als sie bemerkte wie die Bürgermeisterin sich hoch quälte und versuchte die alten Klamotten, sorgsam zusammengefaltet, auf die kleine Kommode am anderen Ende des Zimmer zu legen.

Die Blondine war sofort bei ihr, und legte Reginas Arm um ihren Hals um die Frau zu stützen. „Ich hatte doch gesagt Sie sollen langsam machen!“ Die Bürgermeisterin drehte beschämt den Kopf weg und legte wortlos den Stapel Klamotten auf die Kommode. Es war ihr peinlich, sich in einem so schwachen Zustand zu befinden dass sie auf die Hilfe ihrer Erzfeindin angewiesen war.

Der Sheriff merkte natürlich sofort was in der Brünette vor sich ging und als diese sich wieder aufs Bett setzen konnte, kniete Emma sich vor der Bürgermeisterin hin und legte ihre Hände auf Reginas Oberschenkel.

„Frau Bürgermeisterin..“, begann die Blondine zaghaft. Doch die Brünette schenkte ihr keine Beachtung. „..Regina.“

Chapter 4: die Löwenbändigerin

Chapter Text

„..Regina.“ kam es dem Sheriff über die Lippen. Nicht Frau Bürgermeisterin. Nicht Miss Mills. Nein, Regina. Re-gi-na.

Wie Emma es sich erhofft hatte, hob die Bürgermeisterin den Kopf und blickte ihr direkt in die dunkelgrünen Augen. „Ich weiß dass die Situation für uns beide unangenehm und auch etwas peinlich ist. Trotzdem werde ich diese Nacht hier bleiben, egal ob du das willst oder nicht.“

Als die Augen der Bürgermeisterin sich mit Tränen füllten und sie erneut den Kopf weg drehen wollte, war Emma schneller. Mit ihrer Hand hielt die Blondine Reginas Kinn und brachte sie so dazu den Blickkontakt weiter aufrecht zu halten.

„Ich kann dich nicht alleine lassen.“ flüsterte Emma und strich mit diesen Worten der Brünette eine Strähne aus dem Gesicht. Der Sheriff wusste, dass er sich mit dem unerlaubten Duzen auf Glatteis begeben hatte.. Jedoch war es in diesem Moment der richtige Weg gewesen um Regina näher zu kommen.

Diese hatte nun mit der Wirkung, welche von der zarten Berührung und Emmas Worten ausging, zu kämpfen. „Auch wenn die anderen denken mögen dass du eine eiskalte, böse Königin bist.. Ich weiß dass da tief in dir drin noch etwas anderes steckt“, sagte die Blondine in einem sanften Ton. „Du sehnst dich doch auch nur nach Wärme und Geborgenheit – So wie wir es alle tun.“

Die Bürgermeisterin schluchzte und brach kurz darauf erneut in Tränen aus. Sie begann am ganzen Körper zu zittern und schüttelte verwirrt den Kopf. Noch nie hatte jemand etwas so nett gemeintes zu Regina gesagt.

Jedes einzelne Wort hatte sich wie ein Pfeil so tief in das Eis, dass die Seele der Brünette umgab, gebohrt, und die kalte Schicht aus Frost durchzogen nun Risse, so tief dass Regina sogar für einen kurzen Moment glaubte etwas Wärme in ihr Herz eindringen zu spüren.. Die Bürgermeisterin war es einfach nicht gewohnt dass jemand in diesem vertrauen Ton mit ihr redete.

„Miss Swan,“ Regina traute sich nicht, den Sheriff zu duzen. Sie dachte, dass die Blondine sie nur mit ihrem Namen ansprach um das momentane Machtverhältnis zu klären... Auch wenn es ganz und gar nicht zu dem Bild, was Regina von dem Sheriff hatte, passte – Eine andere Erklärung fand sie dafür nicht. „Sie wissen wie es ist Liebe zu empfangen. Sie haben all diese wundervollen Menschen um sich herum denen Sie soviel Wert sind...“

Die Bürgermeisterin griff nach Emmas warmer Hand, welche ihr die ganze Zeit über ihre dunklen Haare gestrichen hatte, und hielt diese fest umklammert. Der Sheriff zuckte erschrocken bei der Berührung zusammen. Reginas Hände waren eiskalt...

Mit zittriger Stimme fuhr sie fort: „Mein Sohn hasst mich... Alle anderen hier in Storybrooke tun das auch.“ Die Brünette fing wieder an zu zittern. „...Und manchmal denke ich, dass sie das auch mit Recht tun.“ Ein weiteres Paar Tränen rollten Reginas Wangen herab. „Sie alle bekommen ihr Happy End. Nur ich nicht, weil ich keinen anderen Weg mehr sehe als das meine zu erzwingen in dem ich das anderer verhindere...“

Emma schluckte. Die Frau vor ihr hatte Recht... Die Blondine hatte Regina noch nie so aufgelöst gesehen. Es schien als würden die Mauern, die sie um sich herum aufgebaut hatte, langsam beginnen in sich ein zustürzen... „Ich bin leer. Und ich habe keine Liebe... Ich bin allen egal.“ kam es über die trockenen Lippen der Bürgermeisterin.

„Nein.“ flüsterte der Sheriff und sprang auf. Die Brünette starrte völlig verwirrt die Frau vor sich an, welche Regina an den Schultern gepackt hatte. „Du bist nicht allen egal! Henry liebt dich, trotz all deinen Fehlern...“ Die Bürgermeisterin senkte beschämt den Kopf. „Das alles kann sich zum Guten wenden, wenn du dich änderst, Regina.“

Miss Mills schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein... Ich würde das nicht schaffen. Dafür habe ich schon zu viel Schlechtes angerichtet...“ Sie kniff die Augen zusammen und weitere Tränen zogen ihre Bahnen über das Gesicht der Brünette.

„Doch. Auch wenn wir uns noch nicht all zu lange kennen, ich sehe deine Liebe zu Henry. Und für ihn würdest du das schaffen. Ich glaube an dich, denn...“ Mit einer zarten Handbewegung wischte sie Reginas Tränen weg. „Du bist mir nicht egal.“

Die Bürgermeisterin war es nicht gewohnt so viele nette, aufbauende Worte zu hören... Es fühlte sich gut an. Zu gut... Regina wuchs die ganze Situation über den Kopf. Sie drehte sich von Emma weg und kroch unter die schneeweiße Daunendecke, auch wenn die Brünette wusste dass diese sie nicht vor der Kälte in ihrem Herzen schützen konnte. „Ich würde jetzt gerne schlafen,“ murmelte die Frau und zog sich die Decke bis zum Kinn.

„Ehm... Okay.“ Emma wusste nicht was sie sagen oder tun sollte, aber sie konnte auch nicht einfach so beleidigt aus dem Raum gehen und die geschwächte Regina dort zurücklassen.

„Hinter dem Schrank befindet sich eine Matratze,“ versuchte die Bürgermeisterin in einem kühlen Ton zu sagen, doch Emma konnte ihre Schwäche aus der Stimme der Brünette genauestens heraus hören. „Sie müssen hier nicht bleiben.“

Der Sheriff nickte wohl wissend und trottete zu dem Schrank um die Matratze zu holen und neben das Bett zu legen. Emma zog ihre Lederjacke erneut aus und faltete sie einigermaßen zusammen, sodass diese als Kopfkissen dienen konnte. Dann hörte die Brünette, welche die Augen geschlossen hatte, wie Swan noch das Licht im Zimmer ausschaltete und es sich dann auf ihrem Nachtlager bequem machte.

„Gute Nacht, Regina.“ Kaum hatte der Sheriff von Storybrooke sich auf die Seite gedreht, fielen Emmas Augen zu und ihr Atem wurde gleichmäßig.

Und erst als sie das bemerkte, flüsterte die Brünette: „Gute Nacht, Miss Swan.“

Chapter 5: unter einer Decke

Chapter Text

„Miss Swan?“ hauchte die Brünette in die Dunkelheit. Stundenlang war sie wach gewesen, unfähig ein zu schlafen, und hatte ständig mit dem Gedanken gerungen ob sie den Sheriff neben sich nun wecken sollte oder nicht. „Mhh... Regina?“

Miss Mills zuckte erschrocken zusammen als sie bemerkte wie sich etwas neben dem Bett bewegte und der blonde Lockenkopf des Sheriffs sichtbar wurde. „Ist es schon morgen?“ murmelte Emma verwirrt und rieb sich die Augen.

„Nein.“ Es war gar nicht Reginas Absicht gewesen die Blondine neben sich zu wecken. Gut, im Grunde genommen war es das schon gewesen.. Aber eigentlich hatte die Bürgermeisterin Emma gar nicht wecken wollen. Sie hatte gedacht dass der Sheriff einen tiefen, festen Schlaf genoss.. „Miss Swan?“

„Ja, Regina?“ antwortete die Frau auf der Matratze. Sie schien nicht sauer zu sein, was die Brünette ein wenig verwirrte. Doch der Sheriff war sich seiner Pflicht bewusst, die er durch das Versprechen, bei der Bürgermeisterin zu bleiben, auf sich genommen hatte.
„Mir ist kalt.“ flüsterte die Brünette.

Emma rappelte sich auf und trottete zu der nahe gelegenen Heizung, die sie am vorherigen Abend repariert hatte. Sie war voll aufgedreht und warm. Der Sheriff drehte sich zu der im Bett liegenden Frau und bemerkte wie sehr diese am ganzen Körper zitterte. „Soll ich dir eine Wärmeflasche machen?“ fragte die Blondine besorgt.

Da sie keine Antwort bekam, lief der Sheriff auf die Tür des Schlafzimmers zu. Doch gerade als Emma die Türklinge herunter drücken wollte, hörte sie wie die Brünette im Bett mit einer brüchigen Stimme ihr doch noch antwortete: „Nein. Bleiben Sie.. Bitte.“

Jedes Mal wenn Regina Mills das Wort 'bitte' benutzte, musste die Blondine lächeln. Es klang ..nett. Nicht böse und auf sie herab blickend – so wie die Bürgermeisterin normalerweise mit ihr sprach. Und dann äußerte Regina einen Wunsch, bei dem der Sheriff niemals gedacht hätte dass dieser über die Lippen der Brünette kommen würde. „..Ich will nicht alleine sein.“

Für einen kurzen Moment war im Zimmer alles still. Die Situation schien wie eingefroren bis Emma sich dazu entschied die Stille zu brechen: „Gut, ich bleibe.“ Sie schloss die Tür wieder und lief zurück zum Bett. Die Blondine legte sanft ihre Hand auf Reginas vor Kälte bebende Schulter. Diese zuckte zuerst kurz zusammen, doch als die Bürgermeisterin sich an die Berührung gewöhnt hatte, wurde das Zittern ein kleines Bisschen besser.

Als Emma das bemerkte, holte der Sheriff tief Luft und flüsterte: „...Soll ich mich zu dir legen?“ Das überraschte die Brünette nur noch mehr und für einen weiteren Moment wusste diese nicht was sie sagen sollte.

Der Sheriff fürchtete schon mit dieser Frage zu weit gegangen zu sein, doch dann konnte sie in der Dunkelheit erkennen, wie Regina nickte.
Also kroch Emma auf der anderen Seite ins Bett und machte es sich neben dem kalten Leib der Bürgermeisterin bequem. Diese erschrak für einen Moment, doch entspannte sich wieder als die Blondine einen Arm um Regina legte, und schmiegte sich näher an den warmen Körper, der hinter ihr lag.

„So besser?“ kam es über Emmas Lippen. Sie wusste nicht so recht ob die Brünette vor ihr sich nicht gleich umdrehen und den Sheriff von sich stoßen würde. Doch zu ihrer Beruhigung flüsterte diese: „Ja. Danke.“
Dann fielen Reginas Augen zu und sie schlief in den Armen ihrer Retterin ein.

Chapter 6: von bleiben und gehen

Chapter Text

„Unglaublich..“ Emma schlug die Augen auf. Sie hatte immer noch einen Arm um die Brünette vor sich gelegt. Das Licht der Morgensonne drang durch die Vorhänge und fiel in einem schmalen Strahl auf die Bettdecke unter der die beiden Frauen lagen.

Der Sheriff lies sich gerade den vorherigen Abend durch den Kopf gehen als Regina sich zu Emma hin drehte, um ihr in die noch müden Augen zu schauen. „Du bist wirklich geblieben.“ Die Bürgermeisterin lächelte.

„Ach, kein Problem.“ Emma kratzte sich verlegen am Kopf. Nicht nur dass die Brünette sie eben endlich geduzt hatte, der Sheriff war die Nähe zwischen sich und Regina einfach nicht gewohnt. Trotzdem blieb ihr Arm um die Bürgermeisterin geschlungen. „Wenn du dich wieder mal alleine fühlst, komme ich gerne wieder.“ Dann fügte sie noch schnell hinzu: „Aber nur wenn es dir hilft und du das möchtest.“

Reginas Wangen färbten sich leicht rötlich und sie brach den Blickkontakt ab. „Das tut es.“ Die Blondine schmunzelte beim Anblick der Frau vor sich. Ihr Herz wurde schwer als Emma daran dachte wie zart und zerbrechlich die Frau in ihrem Arm doch war. Das völlige Gegenteil von dem wie sich die Bürgermeisterin von Storybrooke sonst zeigte.
Stark. Distanziert. Kalt.

Diese strich gerade der Blondine eine Strähne aus dem Gesicht und fragte nun: „Was möchte der Sheriff denn zum Frühstück?“ In dem Moment verlor sich die Retterin in den dunklen Augen ihres Gegenüber und bemerkte wie der Platz zwischen den beiden Frauen langsam immer weniger wurde, bis nur noch einige Zentimeter Emmas Gesicht von Reginas trennten. Dann fiel der Blick des Sheriffs auf die hellen Lippen der Brünette, deren Augen ebenfalls auf dem Mund des Sheriffs ruhten. Dich.

Vrr. Vrr. Sofort vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden wieder und Emma griff unter die Decke um das vibrierende Handy aus ihrer Hosentasche zu fischen. Die Brünette vor ihr blinzelte kurz, ungläubig darüber wie nah sie gerade ihrer Erzfeindin gewesen war...

„Mary Margaret?“ nahm der Sheriff den Anruf an. „Emma! Wo bist du? Du bist gestern Abend nicht nach hause gekommen und keiner hat dich seit dem du gegangen bist mehr gesehen.. Ich habe mir ernsthafte Sorgen gemacht!“ antwortete es aus dem Lautsprecher. Die Blondine seufzte. Ihr stand das schlechte Gewissen wie ins Gesicht geschrieben und Regina empfand für einen kurzen Moment ein klitzekleines Schuldgefühl, welches allerdings sofort von ihrer Abneigung gegen die Mitbewohnerin des Sheriffs verdrängt wurde.

„Beruhige dich, mir geht es gut.“ sprach Emma auf die Frau am Telefon ein. „Ich habe.. kurzfristig bei einer Freundin übernachtet.“ Der Sheriff mochte es ganz und gar nicht zu flunkern. Aber noch schlimmer stellte sie es sich vor Mary Margaret zu erzählen dass die Blondine die Nacht bei deren Erzfeindin verbracht hatte. Arm in Arm.

Der Sheriff fuhr sich durch die Locken. „Hör mir zu. Ich fahre jetzt los und bin in einer viertel Stunde zu Hause, okay?“ Ein zustimmendes Murmeln drang aus dem Lautsprecher. „Gut, bis gleich.“ beendete Emma den Anruf mit einem Seufzer.

„Du gehst?“ kam es trocken über die Lippen der Bürgermeisterin, welche den Sheriff mit ihren dunklen Augen anflehte sie nicht alleine zu lassen. Emma stand wehmütig auf und lief durch den Raum um ihre rote Lederjacke vom Boden auf zu heben. „Es tut mir leid, Regina...“ Die Blondine drehte sich kurz um und ein Lächeln schlich sich beim Anblick der im Bett liegenden Frau auf ihre Lippen. „Ich wäre wirklich gerne länger geblieben.“

Die Brünette schluckte. Warum war es immer sie die zurück gelassen wurde? Seit dem Emma das Bett verlassen hatte war ihr wieder kalt. Es schien so als hätte der Sheriff die ganze Wärme mit sich genommen..

„Wenn du möchtest, lade ich dich heute Mittag auf einen Kaffee bei Granny's Diner ein.“ schlug die Blondine vor. Natürlich hatte Emma den traurigen Gesichtsausdruck der Bürgermeisterin bemerkt. „Als Entschädigung dafür, dass ich so früh gehen muss. Einverstanden?“ Doch es war nicht nur Mitleid was der Sheriff für Regina in dem Moment empfand.

Die Brünette nickte und es fühlte sich kurz so an als würde eine weitere Schicht Eis über ihrem Herzen dahin schmelzen. „Ich denke das lässt sich arrangieren, Miss Swan.“ Es kostete Regina einiges an Kraft ein hoffnungsvolles, dankbares Lächeln zu unterdrücken. So ganz wollte sie sich der Blondine noch nicht öffnen, dazu hatte die Bürgermeisterin viel zu viel Angst wieder enttäuscht zu werden.

Miss Swan. In ihren Gedanken ließ Emma einen enttäuschten Seufzer über ihre Lippen, doch äußerlich ließ die Frau sich natürlich nicht anmerken dass sie ihren Vornamen aus dem Munde der Bürgermeisterin um so vieles mehr bevorzugte. „Gut. Dann treffen uns um 14 Uhr im Diner. Ich muss jetzt los.. Wir sehen uns.“ Der Sheriff drehte sich wieder zu Tür und drückte die Klinke herunter um sie zu öffnen.

„Emma?“ Die Blondine blieb mit gesenktem Kopf in der Zimmertür stehen und schmunzelte als sie ihren Namen hörte. „Ja, Regina?“

„Danke.“ flüsterte die Bürgermeisterin. Emma hob ihren Kopf und warf der Frau im Bett noch einen letzten Blick zu. „Gern geschehen, Frau Bürgermeisterin.“ grinste der Sheriff und verließ anschließend den Raum.

Einen Moment später vernahm die Brünette auch schon das Geräusch der sich schließenden Haustür. Nun war sie wieder alleine.

Chapter 7: sich von Sünden rein waschen

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Wie groß und leblos das Anwesen Regina jetzt vorkam. Von einer Leere erfüllt, die nur von Henry oder Emma gefüllt werden konnte. Emma.. Wie angenehm es sich anfühlte wenn dieser Name von ihren Lippen glitt.

Verwirrt über den Gedanken schüttelte die Frau ihren Kopf und schob die weiße Decke beiseite um auf zu stehen. Sie vernahm das Bedürfnis zu duschen. Auf noch wackeligen Beinen stieg die Brünette aus dem Bett und steuerte auf das Badezimmer zu.

Dort angekommen öffnete sie Knopf für Knopf ihr Oberteil und ließ kurz darauf den seidenen Stoff ihren Körper hinab gleiten. Die Hose gab ebenfalls der Schwerkraft nach und einen Moment später setzte Regina einen Fuß in die Dusche.

Nachdem sie den Duschvorhang hinter sich zu gezogen hatte, ließ die Frau auch schon die ersten Wassertropfen auf sich herab prasseln. Die Brünette schob den Hebel noch ein kleines Stück in Richtung „warm“ und atmete tief ein als sie spürte wie die Temperatur des Wassers langsam stieg.

Sie war nicht vergleichbar mit der Wärme die Henry oder Emma der Frau gaben, aber es war besser als nichts. Regina hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich ausschließlich auf das beruhigende Rauschen des Wassers.

Wie oft die Brünette sich schon in der Illusion ertränkt hatte, dass eine bloße Dusche sie von ihren Taten reinwaschen würde.. Regina wollte sich ändern. Für Henry. Und vielleicht auch für Emma.

Die Frau ließ ihre Hände über ihren schmalen Körper gleiten um das Duschgel gleichmäßig auf ihrer nackten Haut zu verteilen. Wasserdampf stieg auf und schmiegte sich an Regina, an der nun erneut warmes Wasser herunter lief und sie von dem Shampoo befreite.

Erst als die Frau damit fertig und aus der Dusche gestiegen war, bemerkte sie im Spiegel dass ein Lächeln ihre Lippen zierte. Es dauerte einen Moment bis sie erkannte dass es die Vorfreude auf das Treffen mit Emma war.

Sachte strich sie sich mit ihren Fingern über den Mund. Ihr Gesicht sah ganz anders aus. Freundlicher. Und auch ein wenig hübscher wie die Frau fand. Das Lächeln stand ihr gut, jetzt musste sie sich nur noch für etwas passendes zum Anziehen entscheiden und bis dahin war es bestimmt schon kurz vor zwei Uhr mittags.

 

14:02 Uhr. Emma Swan wollte gerade zum zehnten Mal ihr Handy heraus kramen um die Uhrzeit vom Display ab zu lesen, als die Tür sich endlich öffnete und die Bürgermeisterin von Storybrooke das Diner betrat.

Die Brünette trug unter ihrem schwarzen Mantel ein weinrotes Hemd bei dem sie die obersten beiden Knöpfe offen gelassen hatte. Ihre dunklen Haare sahen wie immer umwerfend aus und diese Lippen.. Verdammt.

„Emma.“ lächelte die Bürgermeisterin und setzte sich der Blondine gegenüber, welche nun frech zurück grinste. „Hey Regina. Ich dachte schon du kommst nicht mehr.“ Beide Frauen sahen sich für einen Moment tief in die Augen. Bis Rubys Räuspern sie zusammen zucken ließ und die knapp gekleidete Kellnerin Emma einen verwirrten Blick zuwarf. „Ehm.. Was möchtet ihr Süßen denn haben?“

Regina blinzelte kurz. Erneut hatte sie sich in den grünen Augen ihres Gegenüber verloren und wäre darin beinahe ertrunken. Jetzt bemerkte sie Rubys skeptische Miene und obwohl die Bürgermeisterin nicht besonders viel für die Kellnerin übrig hatte, schenkte sie ihr ein offenes Lächeln.

Sie wollte sich ändern. Für Henry. Und für Emma.

Chapter 8: protego et dividere

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„Ich hätte gerne eine einen großen Kaffee, schwarz und ohne Zucker, bitte.“ sagte die Bürgermeisterin, auf deren Lippen immer noch ein leichtes Lächeln lag. Sie hatte versucht ihre Bestellung so nett es ging zu formulieren. Hoffentlich klang es nicht zu übertrieben..

Rubys Miene wirkte noch verwirrter als vorhin. Sie verstand absolut gar nichts mehr... Die Kellnerin zweifelte ernsthaft daran ob das vor ihr wirklich die sonst so schroffe Frau Mills war. Ihr Verdacht auf eine mögliche Falle der Bürgermeisterin wurde jedoch von Rubys Vertrauen in Emma beiseite geschoben. Ihre Freundin war schließlich ein menschlicher Lügendetektor und würde sich und ihre Freunde niemals freiwillig in Gefahr begeben.

„Und für mich einen Kakao mit Zimt, du weißt schon.“ riss diese die junge Frau im aufreizenden Outfit aus ihren Gedanken. Emma hatte natürlich sofort die Verunsicherheit der Kellnerin bemerkt und zwinkerte Ruby zu, um dieser klar zu machen dass hier alles okay war und es nicht nötig sein würde Granny mit deren Armbrust zu holen.

Zum Glück verstand die junge Frau und nickte kurz. „Kommt sofort.“ Dann verschwand sie hinter dem Tresen.

„Da hat wohl jemand heute Nacht besonders guten Schlaf genossen.“ grinste Emma die Frau vor sich spielerisch an. Die Blondine war zwar noch nicht dahinter gekommen warum genau die Bürgermeisterin so nett zu Ruby gewesen war, aber fand es dennoch gut.

Jedes Mal wenn Regina um etwas bat, höflich war oder einfach nur lächelte wurde der Körper des Sheriffs von einer gewaltigen Wärmewelle gepackt, welche drohte Emmas Verstand, der sie ständig daran erinnern wollte dass die Brünette ihre Erzfeindin war, zu überspülen.

Die Bürgermeisterin schmunzelte nur. Dass sie die letzte Nacht so gut einschlafen konnte hatte wohl daran gelegen dass ihr seit Monaten endlich nicht mehr kalt gewesen war.. Dank Emma.

Die Brünette schlug die Augen auf um erneut einen Blick auf den Sheriff zu werfen. Reginas Hand zuckte kurz als sie plötzlich das Bedürfnis hatte der Blondine eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen.

„Emma..“ kam es ihr sachte über die roten Lippen. Noch nie hatte ein Name sich so gut für Regina angefühlt. Die Frau vor ihr hob ihren blonden Lockenkopf um der Bürgermeisterin direkt in die dunklen Augen zu schauen. „Wegen gestern,“ Die Brünette spürte wie ein sanftes Rot sich über ihre Wangen legte.

Der Sheriff hatte große Mühe sich unter Kontrolle zu halten um nicht auf die andere Seite des Tisches zu springen und Regina in einer nie endende Umarmung zu halten. Vielleicht war es nur ihr Beschützerinstinkt den die Brünette in Emma weckte und somit deren ganze Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Vielleicht waren es aber auch diese umwerfenden Lippen der Bürgermeisterin, welche den Blick der Blondine gefangen hielten.

„Emma, ich-“ Doch da wurde die Bürgermeisterin von Ruby unterbrochen, die mit den Getränken zurück gekommen war. „So, hier sind eure Bestellungen.“ sagte die junge Frau während sie die beiden Tassen auf den Tisch stellte.

Als sie wieder verschwunden war nahm Regina einen zweiten Anlauf: „Ich wollte nur nochmal danke sagen..“ Sie hatte ihren Kopf gesenkt und ertrank ihren Blick im dunklen, fast schwarzen Inhalt der Tasse vor ihr, welche sie fest umklammert hielt. Die vom Kaffee ausgehende Wärme wanderte durch das Porzellan in ihre bleichen, klammen Finger und gelangte von dort aus über die Hände in ihre Arme. Doch weiter kam sie nicht.

Es war bloß die simple Wärme eines heißen Getränkes, und doch hielt die Bürgermeisterin daran fest. Regina riss sich zusammen und flüsterte mit brüchiger Stimme „Danke für alles.“

Das Herz der Blondine machte einen kleinen Hüpfer. Doch einen Moment später legte sich ihre Freude auch schon wieder.
„Hast du öfters unruhige Nächte?“ fragte Emma zögernd. Ein beunruhigendes Gefühl begann in ihr auf zu steigen als die Brünette stumm nickte.

„Aber ich bemühe mich leise zu weinen. Damit Henry nichts merkt..“ Die Bürgermeisterin biss sich auf die Unterlippe bei dem Gedanken wie sie vor ein paar Tagen schluchzend auf der Kante ihres Bettes saß und sich krampfhaft die Hände, dann ein Kissen auf ihr Gesicht presste um ihre Klagelaute zu dämpfen.

Die Blondine warf ihr einen mitfühlenden Blick zu und legte ihre Hand auf Reginas. Diese zuckte bei der plötzlichen Berührung kurz zusammen, entspannte sich jedoch sofort als sie die Wärme spürte die von dem Sheriff ausging. Soviel besser als die des Kaffees..

„Das tut mir leid..“ hauchte Emma. Warum hatte sie nicht schon früher hinter die Fassade der Bürgermeisterin blicken können? Regina brauchte schon seit so langem Hilfe. „Was ist mit Archie? Hast du dich ihm anvertraut?“

„Er weiß zwar davon, aber kann mir dabei nicht helfen..“ murmelte die Brünette. Sie hob mit ihrer freien Hand die Tasse und nahm einen großen Schluck Kaffee. Regina wollte die Wärme nicht nur auf ihren Händen fühlen, sondern diese auch tief in sich spüren. Als sie bemerkte dass es nichts brachte, setzte die Frau enttäuscht ihre Tasse wieder ab und fuhr mit zittriger Stimme fort: „Niemand kann das.“

Jegliche Hoffnung war aus den Augen der Bürgermeisterin gewichen. Sie wollte gerade ihre Hand unter Emmas weg ziehen, als diese ihr mit fester Stimme widersprach. „Nein.“

Die Brünette schüttelte verwirrt den Kopf. „Wie bitte?“

„Nein.“ sagte der Sheriff erneut. „Dir kann geholfen werden. Ich weiß es..“ Emma wollte es nicht wahr haben dass die Frau vor ihr innerlich Risse bekam und schließlich wie ein Spiegel in tausend Teile zerbersten würde. Dafür war sie Henry viel zu wichtig. Emma selbst viel zu wichtig..

Die Brünette hatte den Kopf gesenkt und starrte erneut auf ihre halb leer getrunkene Tasse. „Und wer soll dass machen?“ Sie kniff für einen Moment ihre Augen zusammen um die aufkommenden Tränen zurück zu halten. Sie durfte nicht weinen, nicht schon wieder. Und nicht hier, wo sie jeder sehen konnte..

„Ich.“

Sofort öffneten sich Reginas Augenlider und die Brünette hob ungläubig den Kopf. Sie wagte es nicht ihren Ohren Glauben zu schenken.. Bis ihr Blick auf den leicht geöffneten Mund des Sheriffs fiel.

„Ich weiß zwar nicht ob es funktioniert, aber ich will es wenigstens versuchen.“ Unterstrich die Frau ihr Versprechen mit einem entschlossenem Lächeln. Sie wollte diejenige sein, die Regina glücklich machte.

Zum Glück waren heute kaum Gäste im Diner und niemand bemerkte wie eine einzelne Träne ihre Bahn über die Wange der Bürgermeisterin zog. „Noch nie war jemand so wundervoll zu mir..“ schluchzte Regina und sah dabei die Frau vor sich an.

Diese lächelte nur und lehnte sich nach vorne um sachte das Gesicht der Brünette zu berühren. „Ich bin für dich da.“ Mit diesen Worten wischte sie Reginas Träne fort und setzte sich wieder hin.

Die Bürgermeisterin wusste war noch nicht warum Emma so nett zu ihr war, doch sie wollte ihr dieses schöne Gefühl des Entgegenkommens nun auch einmal zurück geben Regina holte tief Luft. Sie wollte sich ändern. Für Emma. Und vielleicht musste sie dafür auch das was sie am meisten liebte mit dieser teilen...

„Henry ist noch bei Archie.. Möchtest du ihn später mit mir abholen?“

Chapter 9: Königinnen & andere verbotene Früchte

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Emma hielt für einen kurzen Moment den Atem an. Mit dieser Frage hatte die Brünette sie komplett überrumpelt und aus der Bahn geworfen. Ungläubig mit einem Hauch von Misstrauen blinzelte der Sheriff kurz um dann der Frau vor sich fragend in die dunklen Augen zu sehen. Es klang ganz und gar nicht nach Regina Mills ihren Adoptivsohn, ihr Ein und Alles, freiwillig zu teilen..

Diese hatte den fragwürdigen Blick der Blondine sofort bemerkt. „Es ist ein ernst gemeintes Angebot.“, lehnte sich die Bürgermeisterin zurück und lächelte kühl. Ihre innere Unsicherheit lies Regina sich allerdings nicht anmerken. Wie sehr sie sich doch wünschte ein 'ja' von Emmas Lippen gleiten zu sehen. Nicht nur dass es Henry bestimmt freuen würde von seinen beiden Müttern abgeholt zu werden, die Frau genoss jeden warmen Moment, den sie mit dem Sheriff teilte.

„Gerne.“ willigte die Blondine schließlich ein und Regina atmete unauffällig, erleichtert aus. Sie nickte kurz und warf Swan einen dankbaren Blick zu. „Gut, dann würde ich sagen nach dem wir beide ausgetrunken haben geht’s los.“

Emma hob ihre Tasse an um zu trinken und versteckte so das Lächeln, welches auf ihren Lippen ruhte. War das hier wirklich real oder nur ein sehr, sehr schöner Traum? Und wenn es ein Traum war.. Wann würde sie aufwachen? Der Sheriff nahm einen kleinen Schluck Kakao und wagte es dabei einen kurzen Blick über den Rand der Tasse hinweg auf die Frau vor sich zu werfen.

Erst jetzt bemerkte Emma die zusätzliche Mascara der Brünette. Es mochte ein wenig selbst überschätzend klingen, doch hatte diese sich etwa extra für das Treffen schick gemacht? Für Emma? Natürlich war der Kleidungsstil der Bürgermeisterin schon immer atemberaubend gewesen, doch heute schien sie noch eleganter als sonst..

Seit heute morgen ließ der Gedanke an diese den Sheriff nicht mehr los und schließlich kam Swan zu einer Schlussfolgerung: Regina Mills sah verdammt gut aus.

Die Blondine stockte plötzlich bei diesem Gedanken und verschluckte sich an ihrem Getränk. Sofort setzte sie die Tasse ab, gerade noch bevor Emma laut zu husten begann und sich einen besorgten Blick der Bürgermeisterin ergatterte. „Alles okay?“

Der Sheriff nickte, immernoch hustend, und hielt mit einer Handbewegung Regina davon ab auf zu stehen um der Blondine auf den Rücken zu klopfen. „Es geht schon wieder..“ Als Emma wieder zu Atem gekommen war blinzelte sie kurz und schenkte der Frau vor sich ein Grinsen. „Ich hatte mich nur verschluckt.“

Sie lies sich nicht das Chaos in ihrem Kopf anmerken, welches sich dort rasch ausbreitete. Das Bild von Reginas Lippen wollte einfach von ihrem inneren Auge weichen.. Diese zog zuerst eine Augenbraue skeptisch hoch, doch dann konnte der Sheriff ein eindeutiges Lächeln in ihrem Gesicht erkennen.

Auch Regina hatte ein wenig mit ihren Gedanken zu kämpfen. Für einen kurzen Moment hatte sie wirklich etwas Angst um die Blondine gehabt. Sie wollte nicht dass Emma etwas passierte.. Die Bürgermeisterin schüttelte innerlich den Kopf und versuchte sich wieder auf ihren Kaffee zu konzentrieren, der schon halb leer getrunken war.

Es gelang ihr nicht. Die Brünette verspürte wie die Kälte erneut in ihr hoch kam und drohte sie innerlich zu verschlingen. Sie sehnte sich nach Emmas Wärme.. Sehnsüchtig blickte Regina in die grünen Augen des Sheriffs.

Dieser wollte reden, der Frau vor sich beichten wie sehr er Reginas Gesellschaft genoss. Oder, wenn das zu weit gehen sollte, ihr wenigstens sagen wie gut sie heute doch aussah... Vielleicht könnte die Blondine sie somit etwas aufheitern.

Doch Emma traute sich nicht. Die Worte welche sie gewählt hatte klangen alle so kitschig. Wie aus einer Schnulze, die Mary Margret sich täglich rein zog, entnommen. Also presste sie ihre Lippen fest aufeinander, entschlossen kein falsches Wort über diese kommen zu lassen.

So saßen die beiden Frauen da und schwiegen sich gegenseitig an. Jedes mal wenn eine von ihnen die Wörter in sich nicht mehr unterdrücken konnte wurde ein weiterer Schluck genommen um diese wieder dort hinunter zu spülen, wo sie herkamen. So kam es dass die Getränke nach zehn Minuten ausgetrunken waren..

Regina nickte ihrem Gegenüber zu und beide standen auf. Da die Brünette keine Lust auf weitere skeptische Blicke von Ruby hatte legte sie einen Zehner auf den Tisch, was wohl mehr als genug war, und verließ anschließend dicht gefolgt von Emma das Diner. Henry wartete schon.

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